Beim Bau und bei Sanierungen von Gebäuden, Siedlungen und Städten werden die sich daraus ergebenden vielseitigen gesundheitlichen und ökologischen Wirkungen selten beachtet. So kommen beispielsweise statt problemloser natürlicher Baustoffe und Bauweisen zunehmend künstliche Baustoffe und naturfremde Bauweisen zur Anwendung. Oder es werden elektro- und geobiologische Standortverhältnisse nicht berücksichtigt.

Dabei würden alle Menschen und die Umwelt profitieren, wenn sie baubiologische Aspekte, wie sie in den „25 Leitlinien der Baubiologie“ zusammengefasst sind, beachten würden.

Auch ohne nähere Kenntnisse über gesundheitliche Wirkungen von Bauten kann nicht bestritten werden, dass entsprechende Einflüsse tatsächlich bestehen. Die Naturwissenschaften (besonders die Biologie und Verhaltensforschung) haben erkannt, dass jedes Lebewesen das “Ergebnis seiner Umgebung” ist, das von der näheren Umgebung und weiteren Umwelt (Klima, Atmosphäre, Kosmos) geprägt wird. Welch starke Wirkungen auf das Wohlbefinden des Menschen hat z. B. allein ein Wetterwechsel! Und wie ist die gesamte Tier- und Pflanzenwelt (und der Mensch) vom Klima und den aktuellen Wetterverhältnissen abhängig! Wenn wir unser Leben zu über 90 % in der künstlich geschaffenen Wohn- und Arbeitsumwelt verbringen, dann ist es nicht gleichgültig, wie die Wände, Decken und Einrichtungen dieser Umwelt beschaffen sind.

Bei der Gesundheitsvorsorge, von der heute so viel geredet wird, sollten unbedingt auch die Wohn- und Arbeitsplatzverhältnisse Berücksichtigung finden, dies umso mehr, als einwandfrei nachgewiesen wurde, dass es sehr viele wohnbedingte Krankheiten gibt.

Gesundheitliche Belastungen wirken nicht nur einzeln, sondern gemeinsam. Sie führen zum so genannten Wohnstress, der die Widerstandsfähigkeit (Immunsystem) und Vitalität des Organismus schwächt. Durch jahrelange physische und psychische Belastung, verbunden mit der Speicherung von Giftstoffen im Körpergewebe, können Krankheiten entstehen.

Mit den üblichen analytischen Methoden der Wissenschaft ist es allerdings kaum möglich, die ursächlichen Zusammenhänge zwischen Krankheit und Wohnmilieu nachzuweisen, zumal meist viele Faktoren gemeinsam und langfristig wirken. Diese bedenkliche Situation kann durch eine biologische und ganzheitliche Betrachtungsweise geändert werden. Die Erfahrungen der Naturheilkunde sind hierzu sehr ähnlich.

Es gibt zahlreiche Fallbeispiele dafür, dass bei Wegfall von Wohnstress und durch die belebende Wirkung baubiologischer Wohnungen kranke Bewohner gesundwurden. Immer wieder berichten Bauherren baubiologischer Häuser von einem Wohngefühl, einer Vitalität und Lebensfreude, wie sie es so vorher nicht kannten. Erfreulicherweise kommen ökologische Aspekte hinzu wie lange Haltbarkeit der gewählten Materialien sowie geringer Energie- und Wasserverbrauch, was sich mittelfristig auch wohltuend auf den Geldbeutel auswirkt. Es lohnt sich deshalb zweifellos, diesen Weg zu gehen!

(Quelle: Fernlehrgang Baubiologie IBN)